Personalplanung in der Gastronomie: Mitarbeiter finden, führen und langfristig binden
Personal ist heute der größte Engpass in der Gastronomie. Während Gäste vollen Service erwarten, kämpfen viele Betriebe mit dünner Personaldecke, kurzfristigen Ausfällen und steigenden Lohnkosten. Wer hier nicht gut plant, läuft schnell ins Chaos – sowohl wirtschaftlich als auch im Team.
Doch es geht auch anders: Mit einer vorausschauenden Personalplanung schaffen Sie nicht nur Stabilität im Betrieb, sondern auch Zufriedenheit im Team und Qualität beim Gast. In diesem Beitrag zeigen wir, worauf es ankommt – von der Bedarfsanalyse über digitale Dienstplanung bis hin zur langfristigen Mitarbeiterbindung.
Als erfahrene Gastronomieberater begleiten wir Betriebe genau bei diesen Herausforderungen – praxisnah, realistisch und individuell.
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Was Personalplanung in der Gastronomie bedeutet
Bevor die ersten Gäste Platz nehmen können, müssen angehende Gastronomen zahlreiche formale und gesetzliche Anforderungen erfüllen. Eine der wichtigsten Grundlagen ist die Gewerbeanmeldung beim zuständigen Ordnungsamt – ohne sie ist keine legale Tätigkeit möglich. Zusätzlich benötigen Betreiber, die Alkohol ausschenken möchten, eine Gaststättenerlaubnis (auch Konzession genannt).
Zu den weiteren Voraussetzungen zählen der Nachweis über eine Schulung nach dem Infektionsschutzgesetz, eine Hygieneunterweisung vom Gesundheitsamt, ein Führungszeugnis sowie gegebenenfalls eine Unbedenklichkeitsbescheinigung vom Finanzamt. Diese Dokumente belegen die persönliche Zuverlässigkeit und das Verständnis für hygienische Anforderungen im Gastgewerbe.
Auch der Standort und die gewählten Räumlichkeiten spielen eine entscheidende Rolle. Diese müssen gewerblich nutzbar sein und den geltenden Vorschriften in Bezug auf Brandschutz, Sanitäreinrichtungen, Barrierefreiheit und Lebensmittelhygiene entsprechen. Wer hier frühzeitig strukturiert plant und sich professionell beraten lässt, vermeidet unnötige Verzögerungen und kostspielige Nachbesserungen.
Neben den fachlichen Voraussetzungen ist auch das Mindset eines Unternehmers entscheidend. Gastronomie bedeutet Selbstverantwortung, Umgang mit Drucksituationen und das Aushalten von Unsicherheiten – besonders in der Anfangsphase. Wer bereit ist, Verantwortung zu übernehmen, flexibel zu denken und sich kontinuierlich weiterzuentwickeln, bringt eine wichtige Grundlage für langfristigen Erfolg mit.
Personalbedarf realistisch ermitteln
Bevor ein Dienstplan geschrieben wird, steht die Frage: Wie viele Mitarbeitende brauchen wir wirklich – und wann? Viele Gastronomen verlassen sich bei dieser Entscheidung auf ihr Bauchgefühl. Doch das reicht in einem zunehmend dynamischen Alltag oft nicht mehr aus. Eine fundierte Personalplanung beginnt mit der Analyse des tatsächlichen Bedarfs.
Dabei lohnt sich ein Blick auf die vergangenen Monate: An welchen Tagen war besonders viel los? Wie stark schwankt die Auslastung zwischen Mittags- und Abendgeschäft? Welche Rolle spielen Wetter, Feiertage oder Veranstaltungen in der Umgebung? Wer diese Faktoren konsequent auswertet, kann den Personalbedarf viel genauer einschätzen – und dadurch besser planen.
Auch die Art des Betriebs ist entscheidend: Ein À-la-carte-Restaurant benötigt eine andere Struktur als ein Café mit Selbstbedienung oder ein Cateringunternehmen. Je klarer die Anforderungen an Küche, Service oder Theke sind, desto gezielter kann der Einsatz geplant werden. Wer zusätzlich die Fähigkeiten und Stärken der eigenen Mitarbeitenden berücksichtigt, sorgt nicht nur für Effizienz – sondern auch für mehr Zufriedenheit im Team.
Dienstplanung effizient und fair gestalten
Ein gut durchdachter Dienstplan ist mehr als eine organisatorische Notwendigkeit. Er ist ein Signal an das Team: „Wir planen mit euch, nicht gegen euch.“ Gerade in der Gastronomie, wo Arbeitszeiten häufig unregelmäßig und das Pensum hoch ist, entscheidet eine faire und transparente Einsatzplanung darüber, wie wohl sich Mitarbeitende fühlen – und ob sie bleiben.
Effiziente Dienstplanung beginnt damit, Schichten frühzeitig festzulegen. Wer erst am Sonntag mitteilt, wer am Montag arbeitet, schafft Unsicherheit und verhindert eine gesunde Work-Life-Balance. Stattdessen sollten Dienstpläne mindestens zwei Wochen im Voraus veröffentlicht werden – mit der Möglichkeit, Wünsche und Verfügbarkeiten rechtzeitig einzubringen.
Dabei geht es nicht nur um Zahlen und Zeiten, sondern auch um Teamdynamik. Wer harmoniert gut miteinander? Welche Mitarbeitenden sind flexibel einsetzbar, welche benötigen feste Strukturen? Ein gutes Planungssystem berücksichtigt persönliche Stärken und schafft eine Balance zwischen betrieblichen Anforderungen und individuellen Bedürfnissen.
Digitale Tools können hier eine enorme Hilfe sein. Moderne Softwarelösungen ermöglichen es, Dienstpläne übersichtlich zu erstellen, Abwesenheiten zu erfassen, Schichten zu tauschen – und das alles ohne Zettelwirtschaft. So wird Planung zur Teamaufgabe und schafft Transparenz für alle Beteiligten.
Mitarbeitende binden und entwickeln
In Zeiten des Fachkräftemangels ist es nicht nur wichtig, neue Mitarbeitende zu finden – mindestens genauso entscheidend ist es, die vorhandenen im Betrieb zu halten. Gute Personalplanung hört deshalb nicht beim Schichtplan auf. Sie umfasst auch die Frage: Was brauchen meine Mitarbeitenden, um gerne zu bleiben?
Ein zentraler Faktor ist ein strukturierter Einstieg. Neue Mitarbeitende sollten nicht ins kalte Wasser geworfen werden, sondern mit einem klaren Einarbeitungsplan begrüßt werden. Wer vom ersten Tag an das Gefühl hat, willkommen zu sein und gebraucht zu werden, entwickelt schneller Bindung zum Team – und zum Betrieb.
Doch auch langfristig braucht es mehr als geregelte Abläufe. Regelmäßiges Feedback, ehrliches Lob und das aktive Einbeziehen in Entscheidungsprozesse fördern die Motivation. Kleine Extras wie Personalessen, flexible Freiwünsche oder gemeinsame Teamevents stärken den Zusammenhalt und zeigen Wertschätzung.
Besonders nachhaltig wirkt es, wenn Gastronomiebetriebe Entwicklungsmöglichkeiten schaffen – auch in kleinen Strukturen. Wer Verantwortung überträgt, Schulungen anbietet oder interne Karrierewege aufzeigt, signalisiert Vertrauen. Eine gezielte Einarbeitung – also ein strukturiertes Onboarding – legt dafür den Grundstein: neue Mitarbeitende lernen nicht nur Abläufe kennen, sondern auch die Menschen, Werte und Standards im Betrieb.
Auch die Wertekultur spielt dabei eine zentrale Rolle. Teams, die offen, fair und verlässlich miteinander arbeiten, sind belastbarer – gerade in stressigen Situationen. Diese Haltung muss nicht nur kommuniziert, sondern auch im Alltag gelebt werden.
Wissensstand und kontinuierliches Training sind weitere Schlüssel zur Mitarbeiterbindung. Regelmäßige Schulungen – sei es im Service, in der Küche oder zu Hygienevorgaben – sorgen für mehr Sicherheit, bessere Leistung und ein Gefühl von Professionalität im Team
Und nicht zuletzt: Gute Personalplanung berücksichtigt auch Urlaubszeiten und Freiwünsche. Ein fair geregeltes Freizeitmanagement zeigt Respekt gegenüber der Lebensrealität der Mitarbeitenden – und stärkt die Loyalität gegenüber dem Betrieb.
Fehler vermeiden – typische Stolperfallen in der Personalplanung
Trotz bester Absichten erleben viele Gastronomen immer wieder dieselben Herausforderungen in der Personalplanung – oft, weil bestimmte Stolperfallen übersehen werden. Diese Fehler kosten nicht nur Zeit und Geld, sondern vor allem Motivation im Team.
Ein klassisches Beispiel ist die ständige Unterbesetzung. Wer aus Personalmangel oder Kostengründen mit zu wenig Mitarbeitenden plant, riskiert Stress, Überstunden und letztlich Krankmeldungen oder Kündigungen. Ebenso problematisch ist die Überbesetzung – wenn zu viele Personen gleichzeitig eingeteilt sind, entsteht Leerlauf, Unzufriedenheit und unnötiger Druck auf die Wirtschaftlichkeit.
Ein weiterer häufiger Fehler: Planung ausschließlich aus dem Bauch heraus. Natürlich kennen viele Gastronomen ihren Betrieb gut – doch ohne Analyse von Reservierungen, Tageszeiten, Events und Umsätzen fehlt eine objektive Grundlage. Das führt zu kurzfristigem Reagieren statt vorausschauendem Handeln.
Ebenso kritisch: keine klaren Zuständigkeiten für Personalplanung und Teamführung. Wer ist wofür verantwortlich? Wer spricht Dienstpläne ab, wer führt Feedbackgespräche? Ein einfaches Organigramm oder Rollenmodell hilft, Verantwortlichkeiten transparent zu machen – besonders wenn mehrere Personen (z. B. Geschäftsführung, Küchenchef, Schichtleitung) beteiligt sind.
Kurz gesagt: Gute Personalplanung ist kein Hexenwerk, aber sie erfordert Struktur, Verlässlichkeit und ein offenes Ohr für das Team.
Zahlen, Daten, Realität: Was geht rechnerisch?
Viele gastronomische Betriebe planen noch immer ohne echten Abgleich zwischen Personalkosten und Umsatz. Dabei ist genau dieser Vergleich essentiell, um wirtschaftlich zu führen – vor allem in Zeiten steigender Löhne und knapper Budgets.
Ein täglicher, wöchentlicher und monatlicher Soll-/Ist-Abgleich der Personalkosten zeigt, wie realistisch die Planung ist – und wo noch Optimierungsbedarf besteht. Wichtig ist dabei, nicht nur absolute Lohnkosten zu betrachten, sondern auch deren Anteil am Umsatz. Werte zwischen 30–40 % gelten in vielen Konzepten als grober Richtwert – die konkrete Zielgröße hängt jedoch stark vom Geschäftsmodell ab.
Ebenso hilfreich: die geplante Produktivität pro Mitarbeitenden. Wie viel Umsatz muss z. B. eine Servicekraft pro Stunde generieren, damit der Betrieb rentabel arbeitet? Solche Kennzahlen helfen dabei, Schichten sinnvoll zu besetzen und Leistungsreserven zu erkennen.
Wer seine Zahlen kennt, kann faktenbasiert planen – und gerät nicht in die Falle, Entscheidungen allein aus dem Bauchgefühl zu treffen.
Mit strategischer Personalplanung zum Erfolg in der Gastronomie
Eine durchdachte Personalplanung ist längst kein Zusatzthema mehr – sie ist ein entscheidender Erfolgsfaktor für jedes gastronomische Unternehmen. Wer es schafft, Personalbedarf realistisch zu ermitteln, Dienstpläne effizient zu gestalten und Mitarbeitende gezielt zu fördern, legt die Grundlage für mehr Stabilität, bessere Abläufe und langfristige Mitarbeiterbindung.
In einer Branche, in der Fachkräftemangel und hohe Fluktuation zur täglichen Realität gehören, braucht es klare Strukturen und ein professionelles Personalmanagement. Genau hier setzt unsere Gastronomieberatung an: Wir helfen Ihnen dabei, Ihre Prozesse so aufzustellen, dass Sie nicht nur qualifizierte Mitarbeitende finden – sondern diese auch dauerhaft binden.
Wir planen gemeinsam und mit euch, nicht gegen euch.
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